Zwischen SchülerInnen der unterschiedlichen Bildungsgänge des luxemburgischen Schulsystems bestehen erhebliche Unterschiede sowohl hinsichtlich der erzielten Leistung in den PISA-Tests wie auch hinsichtlich soziodemographischer Merkmale, wobei sich durchgehend eine Rangreihe ES – EST – préparatoire zeigt. Bezüglich aller erfassten Kompetenzen sind die Unterschiede zwischen den Schulformen sehr deutlich ausgeprägt: mit 103 bis 148 Punkten entsprechen sie in etwa dem durchschnittlichen Effekt von mehr als drei Schuljahren.
Innerhalb der Schulformen bestehen teils ebenso große Unterschiede wie zwischen den Schulformen: In Naturwissenschaften zum Beispiel liegen im EST zwischen den Schulen mit dem höchsten und dem niedrigsten Schulmittelwert 148 Punkte. Diese Unterschiede in den Leistungen gehen jedoch zu einem großen Teil auf Unterschiede in soziodemographischen Merkmalen zurück; berücksichtigt man diese statistisch, sinken die Leistungsunterschiede innerhalb der Schulformen um etwa die Hälfte.
Über verschiedene Schulen hinweg erzielen die SchülerInnen des Pilotprojektes PROCI signifikant bessere Leistung, als aufgrund ihres soziodemographischen Hintergrundes zu erwarten wäre.
Unterschiede zwischen Schulformen und Schulen
Antoine Fischbach, Bettina Böhm, Christophe Dierendonck, Martin Brunner, Monique Reichert, Romain Martin, Ulrich Keller
Proposition de citation
Keller, U., Reichert, M., Brunner, M., Fischbach, A., Dierendonck, C., Boehm, B. & Martin, R. (2010). Unterschiede zwischen Schulformen und Schulen. In PISA 2009. Nationaler Bericht Luxemburg (S. 65–76). Luxemburg: Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle (MENFP); Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT); Universität Luxemburg (UL); Unité de Recherche Educational Measurement and Applied Cognitive Science (EMACS).