Können die Leistungen in den PISA-Kompetenztests die weitere schulische Entwicklung vorhersagen? Die Analysen zu dieser Frage basieren auf den Daten der 15-jährigen Jugendlichen des enseignement secondaire, die an PISA 2006 teilnahmen und für welche die Jahresend- und Examensnoten der Schuljahre 2005/2006 bis 2008/2009 vorlagen. Die wichtigsten Ergebnisse sind: (a) Jugendliche unterscheiden sich deutlich in ihren Kompetenzen bevor sie eine der Sektionen des enseignement secondaire wählen. (b) Die Leistungen der Jugendlichen in den PISA-Kompetenztests können fächer-, klassen- und sektionsübergreifend die Zeugnis- und Examensnoten statistisch bedeutsam vorhersagen. Der Zusammenhang ist jedoch geringer als zu erwarten. Eine Leistungsdifferenz im PISA-Kompetenztest, die in etwa dem Lernzugewinn von einem Schuljahr entspricht, geht durchschnittlich nur mit 1 bis 2 zusätzlichen Examenspunkten einher. (c) Jugendliche mit guten Leistungen in den PISA-Kompetenztests werden tendenziell eher versetzt. Der zentrale Befund, dass gute Leistungen in den PISA-Kompetenztests eine positive schulische Entwicklung vorhersagen, wird mit Blick auf schulische Evaluationsprozesse, Schullaufbahnberatung und individuelle Förderung diskutiert.
Proposition de citation
Fischbach, A. & Brunner, M. (2010). Schulische Entwicklung. In PISA 2009. Nationaler Bericht Luxemburg (S. 93–104). Luxemburg: Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle (MENFP); Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT); Universität Luxemburg (UL); Unité de Recherche Educational Measurement and Applied Cognitive Science (EMACS).