Internationale Mobilität ist heute ein Kernthema vieler Gesellschaften und die Akkulturation von Migranten hat gerade in Europa hohe Bedeutsamkeit erlangt. Hier stellt sich die Frage, inwieweit a) Werthaltungen von Einwanderern und Einheimischen sich annähern, b) Werthaltungen im Akkulturationskontext in der Familie von einer Generation an die nächste weitergegeben werden.
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Werteähnlichkeit von Eltern und erwachsenen Kindern in portugiesischen Immigrantenfamilien in Luxemburg im Vergleich zu luxemburgischen Familien. Im Rahmen der vom FNR geförderten IRMA-Studie wurden mittels eines standardisierten Fragebogens Daten zu Werthaltungen, wahrgenommener intergenerationeller Werteähnlichkeit sowie subjektiver Wichtigkeit der Wertetransmission an N=40 in Luxemburg lebenden portugiesischen sowie N=41 luxemburgischen Vater-Mutter-Kind-Triaden erhoben.
Erste Ergebnisse weisen auf eine Angleichung der Werteprofile der portugiesischen Teilnehmer in der zweiten Generation an die Werthaltungen der luxemburgischen Teilnehmer hin. Dennoch bleiben Unterschiede in der Wichtigkeit spezifischer Werthaltungen über beide Generationen erhalten. So schätzen die portugiesischen Kinder und Eltern Sicherheit und Tradition höher ein als die luxemburgischen Teilnehmer.
Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund theoretischer Ansätze der intergenerationalen Wertetransmission sowie unter Berücksichtigung intrafamilialer Prozesse der Beziehungsregulation diskutiert.
Intergenerationale Wertetransmission im Akkulturationskontext: Ein Vergleich von in Luxemburg lebenden Eltern-Kind-Triaden im Erwachsenenalter
Proposition de citation
Albert, I., Barros Coimbra, S., Murdock, E. & Ferring, D. (2015). Intergenerationale Wertetransmission im Akkulturationskontext: Ein Vergleich von in Luxemburg lebenden Eltern-Kind-Triaden im Erwachsenenalter. 22. Fachgruppentagung Entwicklungspsychologie in Frankfurt, Frankfurt am Main.