Erfahrungen mit migrationsbedingten Folgen ethnischer und sprachlicher Heterogenität gehören zu den zentralen Anlässen der (inter-)nationalen Debatte um die Bedeutung des Besuchs von Kindertageseinrichtungen für die sozialen Teilhabechancen von Kindern. Dies gilt auch für Luxemburg, jenem Land mit dem größten Migrationsanteil in der Europäischen Union. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, wie mit dieser Herausforderung in der frühpädagogischen Praxis umgegangen wird. Der Beitrag stellt diese Frage in den Mittelpunkt und geht ihr anhand von empirischem Material aus einer ethnographischen Studie zu Sprachverwendungspraktiken in luxemburgischen Kindertageseinrichtungen nach. An Ergebnissen aus der teilnehmenden Beobachtung wird herausgearbeitet, inwiefern durch Praktiken der Sprachverwendung in einem plurilingual apostrophierten Setting einerseits Kinder von Erwachsenen und andererseits einheimische von nicht-einheimischen Kindern unterschiedenen werden. Dabei wird erkennbar, dass die konzeptionelle Festlegung auf das Luxemburgische als Hauptsprache im pädagogischen Geschehen zu ungleich verteilten Teilhabechancen im institutionellen Alltag führt.
Welche Unterscheidungen machen einen Unterschied? Zur sozialen Selektivität der Sprachverwendung in „Maison Relais pour Enfants“
Proposition de citation
Neumann, S. (2011). Welche Unterscheidungen machen einen Unterschied? Zur sozialen Selektivität der Sprachverwendung in „Maison Relais pour Enfants“. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 31(4), 349–362.